Autor:innen:
Prof. Dr. Ruth Enggruber | Germany
Julia Seefeld | Germany
Kathrin Ebener-Holscher | Germany
Matthias Meißner | Germany
Silke Tophoven | Germany
Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen in ihrer Teilhabe an Erwerbsarbeit eingeschränkt sind, können zu ihrer Re-Integration Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (LTA) erhalten. Das Forschungsprojekt „Aufgaben & Nutzen Sozialer Arbeit in der beruflichen Rehabilitation (ANSAB)“ richtet den Blick auf die Soziale Arbeit in den LTA. Bisher ist wenig erforscht, wie in diesem Bereich tätige Personen ihre unterschiedlichen Aufgaben, insbesondere in Übergängen zwischen verschiedenen Rechtskreisen bzw. Leistungen und Kostenträgern, ausüben, welchen Beitrag sie zum Gelingen beruflicher Rehabilitationsprozesse leisten und wie berufliche Rehabilitand*innen selbst den Nutzen der Sozialen Arbeit in LTA beurteilen. Auf Basis der Forschungsergebnisse sollen Handlungsempfehlungen für die Wissenschaft, Aus- und Weiterbildung sowie Praxis Sozialer Arbeit in der beruflichen Rehabilitation, wie auch Materialien für die Nutzer:innen selbst erarbeitet werden. Doch nicht nur Letzteres begründet den in ANSAB gewählten partizipativen Forschungsstil (Farin-Glattacker/ Schlöffel/ Schöpf 2020), mit dem im Rahmen
eines Mixed-Methods-Designs geforscht wird. So werden Vorgehensweise und erzielte Forschungsergebnisse regelmäßig in einem Projektbeirat, der sich mehrheitlich aus beruflichen Rehabilitand:innen zusammensetzt (Hartung/ Wihofszky/ Wright 2020), diskutiert und evaluiert. Beratend beteiligen (Farin-Glattacker et al. 2014) sich dort acht Rehabilitand:innen. Ferner gibt es inzwischen weitere Formate zu ihrer Teilhabe an der Forschung in ANSAB. In dem Beitrag sollen diese verschiedenen Beteiligungsformate mit ihren methodologischen und methodischen Implikationen vorgestellt und vor allem unter machtkritischen Aspekten, die eine stetige Reflexion von den Forschenden fordern (Köppen et al. 2020), diskutiert werden.
Literatur
Farin-Glattacker, Erik/Kirschning, Silke/ Meyer, Thorsten/Buschmann-Steinhage, Rolf (2014): Partizipation an der Forschung – eine Matrix zur Orientierung. Ausschuss „Reha-Forschung“ der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) und der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften
(DGRW). Verfügbar unter https://dgrw-online.de/wp-content/uploads/matrix_ef_1.pdf (28.09.2022).
Farin-Glattacker, Erik/Schlöffel, Malgorzata/Schöpf, Andrea C. (2020): Partizipative Forschung in der
Rehabilitation. In: Deutsche Rentenversicherung Bund (Hg.): Die Weiterentwicklung der Rehabilitation
im Auftrag der Deutschen Rentenversicherung. DRV Schriften. Berlin, 79–87.
Hartung, Susanne/Wihofszky, Petra/Wright, Michael T. (2020). Partizipative Forschung – ein Forschungsansatz für Gesundheit und seine Methoden. In: Hartung, Susanne/Wihofszky, Petra/Wright,
Michael T. (Hg.) (2020): Partizipative Forschung: Ein Forschungsansatz für Gesundheit und seine Methoden. VS Verlag für Sozialwissenschaften. Wiesbaden.
Köppen, Marilena von/ Schmidt, Kristina/ Tiefenthaler, Sabine (2020): Mit vulnerablen Gruppen forschen – ein Forschungsprozessmodell als Reflexionshilfe für partizipative Projekte. In Hartung, Susanne/
Wihofszky, Petra/ Wright, Michael T. (Hg.): Partizipative Forschung: Ein Forschungsansatz für Gesundheit und seine Methoden. VS Verlag für Sozialwissenschaften. Wiesbaden, 21-62.